Mit den Faschingskrapfen ist das ja so eine Sache. Von der Tante über den Nachbarn bis zu Google – jeder weiß eine Mär des Grauens über das Backen in Fett zu berichten: da ist die Rede von öltriefenden Wänden, anschließend notwendigen Komplettsanierungen und verkohlten (im besten Falle) Töpfen oder (im schlechtesten Falle) Küchen. Überall lauern ungeahnte Gefahren in Form von urplötzlich meterhoch spritzendem Fett und explodierendem Backgut. Der oder die tapfere KrapfenbäckerIn kann sich ob des ihn oder sie umwehenden Backfett-Odeurs drei Tage nicht mehr unter andere Menschen wagen, und das Haar hat eine Ölkur hinter sich, da ist eine ayurvedische Massage nichts dagegen.
So gesehen ist das Ganze bei mir noch recht glimpflich verlaufen. Meinen ersten Versuch von vor ein paar Wochen (linkes Bild) würde ich zwar nicht gerade als flaumig-weiche Krapfen bezeichnen (eher als Munition), aber von den oben genannten Prophezeihungen ist auch damals schon keine eingetreten.
Was beim ersten Mal schiefgelaufen ist? Dieser Mist-Germteig wollte nicht aufgehen. Ob es die Hefebakterien einfach gerade nicht gefreut hat oder das Päckchen Trockenhefe schon zu viel Zeit im Küchenkasten verbracht hat – who knows?
Um sicher zu gehen, dass ich dieses Mal aktive Helferlein und keine Faulpelze erwische, habe ich gestern frischen Germ benutzt, so wie auch im Rezept der österreichischen Kochbibel „Die gute Küche“ vorgesehen. Und siehe da: die Faschingskrapfen sind gelungen!
Habt ihr schon mal selbst Krapfen gebacken?
REZEPT:
Dampfl: 30g Germ in 2 EL warmer Milch auflösen, mit 50g Mehl verrühren und an einem warmen Ort gehen lassen.
75g geschmolzene Butter mit 35g Staubzucker, 3 EL Milch, 1 Spritzer Rum, 1 EL Vanillezucker, 3 Eigelb, 1 Ei, 1 Prise Salz und etwas geriebener Zitronenschale verrühren. Die Masse mit dem Dampfl und 270g Mehl so lange schlagen, bis sich der Teig vom Rand löst. 16 Kugeln formen und etwas flach drücken. Nochmals zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.
Ca. 1 l Öl in einem großen, tiefen Topf erhitzen, Krapfen einlegen und ca. 3 Minuten zugedeckt backen, umdrehen und nochmals 3 Minuten ohne Deckel fertigbacken. Nach dem Auskühlen Marillenmarmelade mit dem Dressiersack in die Krapfen füllen. Mit Staubzucker bestreuen.