Upcycling – der DIY Adventskranz!

Adventskranz selber machen
Adventskranz selber machen

Sapperlot. Dass diese Jahreszeit immer so schnell verfliegen muss. Kaum hat man die Martinigans gebraten, muss auch schon der Adventskranz her.

Kurz spiele ich mit dem Gedanken, mir Daxen zu besorgen und mich im Kranzbinden zu versuchen, lasse es dann aber doch ob meiner völligen Unkenntnis desselben bleiben. Immerhin braucht man auch noch Ziele im Leben. Und Kranzbinden zu lernen eignet sich wunderbar als Ziel, finde ich, besonders als eines, das ganz weit in der Ferne liegt.

Ich entscheide mich stattdessen für einen Upcycling-Adventskranz. Zwar genaugenommen ohne Kranz, aber dafür mit ganz viel Krempel gemacht, der ohnehin bei uns zuhause rumkugelt. Eine einfache Lösung, wie ich im ersten Moment erfreut denke. Und eine großartige Gelegenheit, mich meinen Blogleserinnen und -lesern als handwerklich versierte, geschickte und kreative Dekoqueen sowie nachhaltig denkende Zero-Waste-Kapazunderin zu präsentieren. Perfekt!

Dass das dann doch so ein G´frett wird mit dem Nicht-Kranz, dem bockigen, kann ich zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht wissen.

Zunächst krame ich in der Abstellkammer nach vier alten Schraubgläsern.

An dieser Stelle verrate ich euch meinen ultimativen Trick, um Etiketten von Schraubgläsern zu lösen: Etiketten in Wasser einweichen, ablösen und den eigentlichen Teufel – das pickerte Zeug darunter – einfach mit Speiseöl abreiben. Mit Spülmittel nachputzen, fertig.

An dieser Stelle verrate ich euch, dass der Trick doch nicht so ultimativ ist. Funktioniert er bei den ersten drei Etiketten noch wunderbar, so scheitere ich am vierten (das auf irgendeine gemeine Art beschichtet ist) kläglich. Ich kletzle also eine Viertelstunde, bis das depperte Ding endlich unten ist.

Ich schmelze meine gesammelten Wachsreste im Wasserbad (und stelle dabei fest, dass ich offenbar eine Vorliebe für rote Kerzen hege – ausschließlich rote Wachsreste im Sackerl!!).

Währenddessen überlege ich, wie ich mein Docht-Problem lösen kann, das eher ein Kein-Docht-Problem ist. Sowas hab` ich nämlich üblicherweise nicht zuhause. Kerzen ohne Docht sind aber, wie ich als allgemein bekannt voraussetze, eher sinnentleert. Das ist nicht so wie die Sache mit dem Adventskranz ohne Kranz – der ja trotzdem funktioniert. Sondern eher wie die Keksdose ohne Keks – was überhaupt nicht funktioniert, wenn ihr mich fragt.

In der Not wird der Mensch erfinderisch, und ich beschließe statt Docht vier Geburtstagskerzerl in die neu zu gießenden Kerzen einzuarbeiten. Mein Mann – der im Allgemeinen recht g`scheit ist – meint zwar, wir werden an den Adventsonntagen nach 2 Minuten im Dunkeln sitzen, da so Geburtstagskerzen ja uuurschnell abbrennen. Ich halte dagegen, dass die Brenndauer nicht so sehr vom Docht, sondern von Masse und Qualität des Wachses abhängt. Wer in dieser physikalischen Streitfrage Recht behält, wird sich weisen.

Nun ein Tipp am Rande: egal ob ihr nun richtigen Docht benutzt oder Geburtstagskerzen – es empfiehlt sich NICHT, dasselbige einfach nur in das Gefäß zu halten und freudestrahlend das Wachs hineinzugießen, anschließend ein bisschen blöd aus der Wäsch zu schauen, weil das Zeug ewig nicht hart wird und ihr den Docht nicht loslassen könnt, ihr es daher auf die Terrasse tragt, gleich wieder reingeht, weil ihr draußen zu sehr friert und das Wachs trotzdem flüssig bleibt, wohlgemerkt immer aufpassend, das heiße Wachs nicht auf den Wohnzimmerboden zu tropfen und euch gleichzeitig nicht am Glas zu verbrennen, und DANN erst eine Wäscheklammer oder einen ähnlichen Behelf zu holen, mit dem ihr den Docht oben am Glas fixieren könnt.

NEIN, ihr macht letzteres bitte VORHER.

Dass mir hinterher die blöden Klupperl noch dreimal ins Glas rutschen und ich fluchend im heißen Wachs danach fischen muss, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt und soll nun keines weiteren Wortes mehr gewürdigt werden.

Als geradezu winziges Ärgernis erweist sich der Umstand, dass das Wachs während des Erhärtens mittig nach unten sinkt, woraufhin ich sämtliche bereits weggeräumte Utensilien wieder hole, weiteres Wachs schmelze und die trichterförmige Mulde auffülle. Auch danach muss man sagen: glatt und schön ist anders, aber es geht.

Was jetzt kommt, ist gegen die Prozedur davor nur noch ein Klacks: Spagat, weißen Filz, Bockerl, Schneespray und Golddraht schnappen und einfach drauflosdekorieren!

Wer meine Odyssee bis hierher durchgehalten hat, wird nun mit einem Bild meines „Meisterwerks“ belohnt:

adventskranz

Mein Mann – der ja im Allgemeinen recht g`scheit ist – meint, wir werden am vierten Adventsonntag nach 1 Minute im Dunkeln sitzen, da die Flamme von Lichtlein Nr. 4 nach kurzer Zeit zuwenig Sauerstoff abbekommen wird.

Ich glaube im Geheimen, dass uns schon nach 20 Sekunden sämtliche Dochte absaufen werden.

Wer wird wohl recht behalten? Was wird weiter passieren? Ich halte euch auf dem Laufenden. Das Leben ist so aufregend!

2 Kommentare zu „Upcycling – der DIY Adventskranz!“

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